Frauen in der Tattoo-Branche

Frauen in der Tattoo-Branche

Tattoos sind doch hauptsächlich was für Männer, richtig? Falsch. Wir werfen für euch einen genaueren Blick auf die Rolle von Frauen in der Branche und klären unterschiedlichste Vorurteile auf.

Wer heutzutage nach den Schlagworten “Frauen” und “Tattoo-Branche” googelt, stößt mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Artikel mit dem Titel “Fünf Tätowiererinnen, die es in der männerdominierten Branche geschafft haben”.

Ein schneller Blick auf solche Texte vermittelt den Eindruck, die Tattoo-Branche sei eine Welt, die nur für Männer geschaffen ist und in der Frauen nichts verloren haben. Wer es nicht besser weiß, geht wohl zusätzlich noch davon aus, dass sich unter den Künstlern wesentlich mehr Männer, als Frauen befinden, und dass sich Männer auch häufiger tätowieren lassen.

Das einzige Problem dabei: Hiervon ist nichts wahr.

Wie so oft wird auch in der Tattoo-Branche die Realität durch die Medien verzerrt. Tatsächlich sind nach Schätzungen der Nachrichtenagentur Reuters rund 59 Prozent der tätowierten Personen weiblich – ein gehöriger Unterschied gegenüber den Männern. Wir bei Mommy I’m Sorry führen zwar keine offizielle Statistik, allerdings können wir bestätigen, dass auch die Mehrheit unserer Kunden weiblich ist.

Schon zu Kleopatras Zeiten…

Um zu zeigen, dass dies nichts Neues ist, werfen wir ein Blick in das alte Ägypten. Schon damals waren Frauen die Einzigen, die Tattoos auf ihrer Haut trugen. Um diese Zeit, so heißt es, trugen Frauen von kleinerer Statur Tattoos als schützende Symbole und Motive gegen widerspenstige Männer, sexuell übertragbare Krankheiten und Komplikationen bei der Geburt auf ihren Körpern. Aber auch Frauen aus sozial höheren Schichten schmückten ihre Körper mit Tattoos, z.B. in Form eines permanenten Amuletts.

So oder so: Tattoos waren ausschließlich den Frauen vorbehalten.

Im weiteren Verlauf der Geschichte haben sich Frauen dann aus unterschiedlichsten Gründen tätowieren lassen. Das waren zunächst vor allem religiöse Motive, später aber auch filigrane Muster, die unter der Kleidung getragen wurden und sexuell einen besonderen Reiz bieten sollten. Während des Aufstiegs des Feminismus in den 70er Jahren verwendeten Frauen Tätowierungen dann, um ihre Unabhängigkeit von den Männern, die sie bedrückten, wieder zu erlangen.

Auf der anderen Seite der Nadel nahm die erste moderne Tätowiererin, Maud Wagner, in den frühen 1900er Jahren ihre Arbeit auf, nachdem sie zuvor als Zirkus Artistin gearbeitet hatte.

Seitdem haben Frauen immer wieder die Stereotypen der Tattoo Branche durchbrochen – mit großen Namen wie Janet Skuse, Cindy Ray oder Shanghai Kate Hellenbrand, die von den 50ern bis in die 80er Jahre den Höhepunkt der Tattoo-Revolution verkörperten.

Mittlerweile haben Tattoo-Künstlerinnen wie Kat Von D und Megan Massacre erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Tattoo-Industrie im Fernsehen ausgeübt. Erst vor Kurzem hat Ryan Ashley Malarkey Geschichte geschrieben, als sie den Titel des ersten weiblichen Ink Masters, einer in den USA sehr beliebte TV-Sendung, gewonnen hat.

Ganz so weit sind wir hier in Deutschland vielleicht noch nicht, doch eins lässt sich mit Sicherheit sagen: Auch wir würden in unserem Studio niemals ohne Alexandra, Annso und Anna auskommen, denn wir sind seit Beginn an schwer begeistert von ihrer Arbeit. Frauen gehören einfach in die Tattoo-Branche – und zwar auf beide Seiten der Nadel.

P.S. Falls ihr Anregungen, Ideen oder Wünsche für Blog-Posts rund ums Thema Tattoo habt, schickt uns gerne eine Nachricht auf Facebook oder eine E-Mail an: jules@mommyimsorry.com

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